Brief von Fatma Nur Kizikok an ihre Schüler während ihrer Zeit als Lehrerin:
Liebe Schülerinnen und Schüler,
ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr Euch über meine folgenden Zeilen ein paar Gedanken macht und darauf in Form eines Briefes antworten würdet.
Danke.
Herzliche Grüße
Fatma Nur Kizilok
Das Böse in uns besiegen
Eine Frage hat mich eine sehr lange Zeit meines Lebens beschäftigt: sind die Menschen gut oder böse?
Wenn wir uns auf der Welt umschauen, sehen wir, dass die Welt fast in Flammen steht.
Überall Terror und Kriege. Man ergreift zuweilen für die eine oder andere Seite Partei. Und das Traurige dabei ist, dass fast jeder von uns dies in Namen der Gerechtigkeit oder weil wir auf der Seite der Schwachen und Unterdrückten sein wollen tun…
Alle fühlen sich in irgendeiner Form unfair behandelt. Und immer sind es die Anderen, die schuld sind.
Wir fühlen Zorn und Wut in uns und dies führt dazu, dass der Hass in uns wach wird.
Wenn wir den derzeitigen Israel / Palästina Krieg genauer betrachten, so merken wir, dass jede Seite sich im Recht fühlt…
Gandhi hat schon gesagt, Auge um Auge macht alle Welt blind.
Kränkung, nicht Anerkennung, Verletzungen führen zu seelischen Schmerzen. Und wenn der Mensch solche Schmerzen erleidet, macht ihn das aggressiv.
Man möchte Rache nehmen und den Schmerz zurückgeben und der Hass wird immer größer, bis er unseren Verstand völlig benebelt und wir keine klaren und vernünftigen Gedanken mehr haben und nur noch zuschlagen… Gewalt erzeugt Gegengewalt und es nimmt kein Ende.
Ich habe eine Bitte an Euch: Versucht Euch nicht von Hass und Zorn anstecken zu lassen.
Weder Judenfeindlichkeit noch Islamfeindlichkeit bringen uns zu unserem Wunsch geachtet, respektiert, anerkannt und gewürdigt zu werden.
Dazu braucht es die Einsicht, dass wir alle Menschen mit den gleichen Bedürfnissen sind und kein Mensch nur Böse oder nur gut ist.
Fühlen wir uns geliebt, so werden wir gut und liebevoll, fühlen wir uns ungeliebt werden wir aggressiv und böse.
Bitte lasst Euch von Menschen, die sagen ihr sollt hassen und zu den Waffen greifen nicht beeinflussen.
Versucht mit klarem Verstand dagegen anzugehen.
Die Welt braucht Euch junge Menschen, um diese Welt schöner zu machen, sie zu verbessern, damit keine Kinder mehr sterben müssen egal auf welcher Seite auch immer. Wir müssen diesen Kreislauf des Hasses unterbrechen.
Freundschaft ist doch viel schöner als Blutvergießen oder?
Wenn Ihr vernünftig darüber nachdenkt, könnt ihr Euch vor dem Virus des Hasses schützen.
Liebe ist doch viel schöner als Hass oder?
Also lasst Euch nicht manipulieren zu Gewalttaten, egal welcher Religion oder Kultur Ihr auch immer angehört.
Die Welt gehört uns allen, wir haben nur die Eine…
Achtung der Würde des Anderen und Toleranz sind nicht umsonst im deutschen Grundgesetz verankert…
Liebe kann das Böse in uns besiegen, daran glaube ich ganz fest.
Fühlt Euch bitte von mir herzlichst umarmt.
Eure Fatma Nur Kizilok
www.GEMEINSAM-IN-DREIEICH.de
ist eine Privatinitiative vom Stadtgebet Dreieich und Melany Ehrig.
Mit dieser Webseite soll eine Plattform geschaffen werden, auf der sich unterschiedliche Projekte der Stadt präsentieren können, die der Stadt zum Besten dienen wollen.
info@gemeinsam-in-dreieich.de
Wer ist das Stadtgebet Dreieich ?
Wir sind Christen aus der evangelischen und der katholischen Kirche sowie einer Freikirche.
Wir treffen uns seit über sechs Jahren und beten einmal in der Woche
für unsere Stadt Dreieichgemäß dem Motto (aus Jeremia 29,7):
„Suchet der Stadt Bestes und betet für sie, (...) denn wenn es der Stadt gut geht,
dann geht es auch Euch gut."